Medizinisch-Psychologische Untersuchung
MPU
Medizinisch-psychologische Untersuchung
Wann wird eine MPU verlangt ?
Wenn die Straßenverkehrsbehörde der Ansicht ist, dass ein Bewerber zum Führen eines Kraftfahrzeuges nicht geeignet sein könnte, darf sie die Vorlage eines ärztlichen Gutachtens anordnen. Es müssen jedoch konkrete Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass es an einer Eignung fehlt. Solche Anhaltspunkte liegen vor, wenn der Bewerber erheblich oder wiederholt gegen verkehrsrechtliche Vorschriften oder Strafgesetze verstoßen hat, § 11 Abs. 1 FeVO.
An der Eignung darf auch gezweifelt werden, wenn ein Fahrer erstmalig mit mehr als 1,6 Promille am Steuer angetroffen wurde, oder wenn ein Fahrer innerhalb von 10 Jahren (!) zum wiederholten mal alkoholisiert gefahren ist.
Wie läuft eine MPU ab ?
Das hängt in erster Linie davon ab, worauf die Zweifel beruhen, dass jemand zum Führen eines Kraftfahrzeuges nicht geeignet sein könnte. Die Test, unterscheiden sich auch danach, ob jemand mit Alkohol oder illegalen Drogen im Blut am Steuer angetroffen wurde, oder ob er beim Rasen oder Drängeln zu viele Punkte nach dem Bußgeldkatalog gesammelt hat.
In jedem Fall findet jedoch eine medizinische Untersuchung statt, die solche körperlichen Mängel ausschließen soll, die mit dem Führen von Kraftfahrzeugen nicht vereinbar wären.
Hierzu gehört auch ein Reaktionstest, der an einem Automaten durchgeführt wird. Welche Tests dort abgefragt werden hängt von der Eignungsproblematik ab.
Es findet auch immer ein Gespräch statt, in dem darzustellen ist, was die Ursache für das damalige Fehlverhalten war (z.B. warum damals so viel getrunken und trotzdem ein Auto gefahren wurde), wie sich der Betroffene in der Zwischenzeit damit auseinander gesetzt hat und warum darauf vertraut werden kann, dass das in Zukunft nicht mehr vorkommt. Hier reicht es nicht, Besserung zu versprechen. Es muß konkret dargelegt werden, wie man sein eigenes Leben verändert und dafür vorgesorgt hat, z.B. nicht mehr alkoholisiert zu fahren.
Die Psychologen sind besonders geschult und erfahren, und kommen "Schwätzern" schnell auf die Schliche. Darum ist eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Alkoholproblem als Vorbereitung für die MPU unerläßlich.
Kosten einer MPU ?
Die Höhe der Kosten hängt davon ab, was nach der Auflage der Verkehrsbehörde untersucht werden soll. Bei einer Begutachtung wegen illegaler Drogen ist der Laboraufwand größer, darum sind die Gebühren hier höher als bei einer Begutachtung wegen Alkoholauffälligkeit.
Jedenfalls richten sie sich Kosten nach der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr (GebOSt). Tatsächlich liegen die Gebühren meistens zwischen 320,00 und 700,00 Euro.
Vorbereitung auf eine MPU:
Es ist jedenfalls eine Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Psychologen erforderlich (s.o. Wie läuft eine MPU ab ?).
Bei alkoholbedingten Zweifeln ist es sinnvoll, direkt ab dem zugrunde liegenden Vorfall regelmäßig Leberwerte feststellen zu lassen. Bei Eignungszweifeln die auf illegalen Drogen beruhen, sollten regelmäßig Urintest zum Nachweis der Abstinenz durchgeführt werden.
Bei intensiven Problem ist es empfehlenswert, sich nicht nur allein oder mit Freunden und Bekannten auf die MPU vorzubereiten, sondern unter Umständen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und eine Schulung oder Therapie zu machen. Es kann auch hilfreich sein, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen. Das hilft nicht nur, den Führerschein wieder zu bekommen sondern auch, um ihn zu behalten !